Dass sich Geschichte, Gesellschaft und Politik auf Friedhöfen widerspiegeln, ist immer wieder an Grabstätten dokumentiert worden.
Aber politische Entwicklungen haben auch in einem allgemeineren Sinn mit Bestattungskultur zu tun. Trauerfeiern waren und sind zum Beispiel häufig ein Schauplatz politischer Kundgebungen gewesen.
Aus gegebenem Anlass widmen wir uns in diesem Heft der Zukunftsplanung für den Ohlsdorfer Friedhof. So sehr es zu begrüßen ist, wie intensiv die Planungsgruppe die Diskussion mit allen beteiligten und am Ohlsdorfer Friedhof interessierten Menschen sucht und fördert, so stehen doch eine Reihe von Fragen zum Thema der Friedhofserhaltung im Raum, deren intensive Diskussion uns sehr wichtig erscheint.
Im Allgemeinen betrachten wir, wenn die Geschichte des Todes beschrieben wird, die Entwicklung in den Städten. Aber in vielen, früher teils abgelegenen Regionen erhielten sich über Jahrhunderte hinweg und unabhängig von dem, was in den Städten geschah, eigene Traditionen. Dies gilt erst recht für Inseln.
Der Umgang mit den Toten ist in diesem Heft Schwerpunktthema. Jahrhunderte lang wurde er in Europa von der christlichen Religion bestimmt, wie Norbert Fischer in seinem historischen Überblick ausführt. Man glaubte wortwörtlich an die leibliche Auferstehung und wollte dafür den besten Platz haben.
Der "Bund Heimat und Umwelt in Deutschland" (BHU), der sich in besonderem Maß für den Erhalt von Kulturlandschaften einsetzt, hat für das Jahr 2015 "Historische Friedhöfe" zum so genannten Kulturdenkmal des Jahres erklärt.
Wir nehmen diese Publikation und unsere Ausstellung mit satirischen Friedhofszeichnungen von Peter Jens zum Anlass, die Verbindung zwischen dem Lachen, dem Schmunzeln, dem Lächeln und dem Tod und allem, was damit zusammenhängt, aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten.
Die Seebestattung gehört in die Kategorie der so genannten Naturbestattungen, die derzeit immer beliebter werden. Man denke nur an die Baumbestattungen in den "Friedwäldern", "Ruheforsten", "Ruhewäldern" und wie sie alle heißen.
Vor 25 Jahren wurde der Förderkreis gegründet. Aus diesem Anlass erinnern wir uns in diesem Heft an die Anfänge und an das Geleistete.
Die Grußworte des Vereinsvorsitzenden Holger Andresen und von Wolfgang Purwin, dem Geschäftsführer der Hamburger Friedhöfe -AöR-, machen den Anfang.
Der Parkfriedhof Ohlsdorf in Hamburg galt schon in der Zeit um 1900 als "grüne Lunge" der rasch wachsenden Großstadt Hamburg. Die Beiträge zum Titelthema des vorliegenden Heftes gehen auf Geschichte und Gegenwart des Ohlsdorfer Friedhofes als Grünanlage ein.
Das Thema Grabbeigaben prägt die Kulturgeschichte des Todes seit vielen Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden in historisch und kulturell ganz vielfältigen Facetten.