Direkt zum Inhalt

OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Friedhofsinformation mit Computertechnik

Die meisten Besucher des Ohlsdorfer Friedhofs kennen glücklicherweise den Weg zu den Grabstellen, die sie besuchen wollen. Aber eben nicht alle.

Sie kennen vielleicht nur den Namen des Verstorbenen, wissen, dass er in Ohlsdorf bestattet wurde, und müssen sich daher erst erkundigen, um den Weg zum Grab zu finden. Dafür stehen während der üblichen Dienstzeit an Werktagen mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Beratungszentrum der Friedhofsverwaltung zur Verfügung. Und um diesen Service für die Friedhofsbesucher auch an Wochenenden zu bieten, entstand im Jahre 1997 durch Umbau aus einem historischen Retiradengebäude ein separates Informationshaus, günstig gelegen am Übergang über die Fuhlsbüttler Straße zu den Bussen, U- und S-Bahnen. In diesem Informationshaus gibt es täglich, also werktags, sonnabends und sonntags, von 10 bis 15 Uhr Friedhofspläne und Prospekte, Auskunft über Grablagen und aktuelle Beisetzungen, Wegbeschreibungen zu den Kapellen und zahlreichen Sehenswürdigkeiten.

Für ihre Auskünfte müssen die Kundenberater des Friedhofs inzwischen in den meisten Fällen nicht mehr auf alte Akten und Karteikarten zurückgreifen. Dank des Computersystems mit dem Namen FRITS (für Friedhofs-Informations-System) stehen die mit Bestattungen auf den Hamburger Friedhöfen Ohlsdorf und Öjendorf verbundenen Informationen per Mausklick am Bildschirm des Mitarbeiters zur Verfügung. Durch Eingabe von Vor- und Nachnamen des Verstorbenen lassen sich in den meisten Fällen bereits die aus Buchstaben und Zahlen bestehenden Koordinaten der Grablage am Bildschirm ablesen. Bei mehreren Personen gleichen Namens muss gegebenenfalls nach dem Zeitpunkt der Bestattung differenziert werden. Anschließend können die Grablage und der Weg dorthin für den Friedhofsbesucher in einen Plan eingezeichnet werden.

Seit dem Jahre 2004 steht den Kundenberatern auf dem Ohlsdorfer Friedhof ein noch komfortableres Computersystem zur Verfügung, mit dem dem Besucher sogar eine Lageskizze und eine individuelle Wegbeschreibung zu einem Grab sofort auf Papier ausgedruckt werden kann. Dieses System hat den Namen FRITS-GIS. Dabei steht GIS für Geo-Informations-System. Ein solches System verbindet geografische Informationen in Form einer Landkarte mit den Informationen, die den einzelnen Objekten der Karte zugeordnet sind, im hier vorliegenden Fall also mit den Sachdaten der Datenbank des Friedhofs-Informations-Systems (FRITS).

Kartenausschnitte des Friedhofsplans lassen sich mit dem System in beliebig großem Maßstab darstellen. Außer den Grabstätten selbst lassen sich in den Karten auch Straßen und Wege, Bäume und Hecken, Kapellenbereiche und Gärtnereigrenzen, Denkmäler und Brunnen sowie Sehenswürdigkeiten und Routen für Spaziergänge darstellen. Zweckmäßigerweise werden für die Wegbeschreibung zu einer bestimmten Grabstätte Kartenausschnitt und Maßstab so gewählt, dass der Weg von einem markanten Ausgangspunkt, z.B. einer der Kapellen oder einem Seeufer, zu dem gesuchten Grab dargestellt wird.

Kartenausschnitt
Wegskizze zur Grabstätte Inge Meysel (Foto: Schulze)

Die Abbildung zeigt eine solche Wegbeschreibung von der markanten Christusstatue am Friedhofseingang zur Grabstätte der 2004 verstorbenen Schauspielerin Inge Meysel.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Technik und Friedhof (Mai 2006).
Erkunden Sie auch die Inhalte der bisherigen Themenhefte (1999-2024).