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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Nr. 145, II, 2019

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150 Jahre Südfriedhof Kiel

In diesem Jahr feiert der Kieler Südfriedhof sein 150jähriges Jubiläum. Wir widmen ihm das Schwerpunktthema dieses Heftes.
Diese parkartig gestaltete Friedhofsanlage hat bekanntermaßen die Entstehung der Parkfriedhöfe im Norden mehr oder weniger eingeleitet und ist ein wichtiger Vorläufer des Ohlsdorfer Friedhofes.

...selbst der schönen Stadt Kiel zur Zierde

Der Kieler Südfriedhof - Deutschlands erster vollständig als Parkfriedhof gestalteter "Neuer Kirchhof" aus dem Jahre 1869. Betritt der Besucher den von Mauern und Gittern eingefassten Kieler Südfriedhof durch das Haupttor, fällt sein Blick - über einen Vorplatz hinweg - auf eine bewaldete Anhöhe, die zum Betrachter hin von einer Rasenfläche begrenzt wird. Nur eine wohl geordnete kleine museale Ansammlung historischer Grabsteine erinnert daran, dass er sich auf einem Friedhof befindet.

Historische Grabmäler auf dem Kieler Südfriedhof

Der Kieler Südfriedhof zeichnet sich als der älteste erhaltene christliche Gottesacker der Stadt nicht allein durch seine fortschrittliche Ausprägung und seine Gestaltungsform als Parkanlage aus. Bis heute befinden sich hier Grabstätten und Grabmäler der Kieler Bevölkerung mit besonderem geschichtlichem und künstlerischem Wert und zeugen exemplarisch von der Entwicklung der einzelnen Grabmaltypen und der Ausbildung ihrer Charakteristika.

Grabmal Lass: Ein Werk von Edvard Eriksen auf dem Kieler Südfriedhof

Eines der bemerkenswertesten Grabmale auf dem Kieler Südfriedhof ist das Grabmal für Henning Lass (1904-1925). Auf den ersten Blick erinnert es an ein Denkmal für einen jung verstorbenen Soldaten des Ersten Weltkriegs, deren oft in antikisierenden Darstellungen gedacht wird – oft als nackte Heroen, in Trauerhaltung kniend, mit Schild, Fahne oder Schwert als Attribut. Hier fehlen aber jegliche Accessoires kriegerischer Handlung.

Zur Idee der Parkfriedhöfe

Als gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Friedhöfe vor die Tore der Städte verbannt wurden und Napoleon im Jahr 1804 das Beerdigen in der Stadt ganz und gar verbot, legte man die neuen Begräbnisorte fast überall nach "rationalen" Grundsätzen an. Wenn irgend möglich bestanden sie aus einer rechteckigen Fläche, die durch gerade Wege in regelmäßige Grabfelder unterteilt waren. Nur in Paris wich man von dieser Regel ab. Im Jahr des napoleonischen Beerdigungsediktes eröffnete man dort den neuen Friedhof Père Lachaise.

Aufruf zur Gründung eines Dachverbandes der "Friedhofsfreunde"

In Ohlsdorf hat sich Anfang Februar eine Gruppe zusammengefunden, in der die Gründung eines Dachvereins für alle Vereine und Initiativen, die sich für die Friedhofserhaltung einsetzen, diskutiert wurde. Jetzt ruft die Initiativgruppe mit dem folgenden Brief, den alle Gruppierungen – soweit ihre Adressen bekannt sind – auch direkt erhalten werden, dazu auf, aktiv zu werden.

Neue Info-Tafeln auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Seit Kurzem leuchtet es an einigen Stellen auf dem Friedhof in knalligen Farben – große Buchstaben in Orange und Tafeln, deren Farbton allerdings etwas mehr ins Rot geht. Eine Erklärung dazu findet man im Internet auf der Homepage des Friedhofs. Dort ist nachzulesen, dass es insgesamt 17 "Informationselemente" geben wird.

Zum Autoverkehr auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Frage, wie der Durchgangsverkehr auf dem Ohlsdorfer Friedhof am besten einzudämmen oder ganz zu unterbinden ist, ist zurzeit das Thema. Nachdem die Idee einer Maut für den Friedhof "vom Tisch" ist, haben sich die Wogen immerhin wieder etwas geglättet. Selbst bei denen, die eine Maut für reine Durchfahrer durchaus für sinnvoll halten, kamen deutliche Argumente gegen eine generelle Erhebung von Gebühren, also auch von Grabbesuchern, und ein "Abkassieren" sogar bei Trauergesellschaften wurde schlicht als pietätlos eingestuft.

Erinnerungsstein für namenlose Flüchtlinge in Arsten

Auf dem evangelischen Friedhof der St. Johannes-Kirche Arsten bei Bremen wurde im letzten Jahr ein Gedenkstein für Flüchtlinge eingeweiht, die auf dem Weg nach Europa ihr Leben verloren haben. Die 230 x 120 cm große Bronzeplatte des Künstlers Klaus Effern, die in einer Rasenfläche in der Nähe eines Gedenkortes für Kriegstote verlegt worden ist, stellt eine Meereswelle (oder Sanddüne) dar.

Memento21 – ein Fotoprojekt zum Tod

Das Motiv des Memento mori – bedenke, dass du sterblich bist – findet sich seit dem Mittelalter in Religion und Kunst und mahnt daran im Leben nicht zu vergessen, dass es ein Ende gibt. Diese Idee ist auch der Ausgangspunkt für ein Fotoprojekt von Juliane Uhl, die hauptberuflich in einem Krematorium arbeitet, nebenberuflich das Hospiz in Halle in Öffentlichkeitsfragen betreut und ehrenamtlich Redakteurin für die Zeitschrift DRUNTER&DRÜBER ist.