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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Nr. 144, I, 2019

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Tod in Wien

Titelseite 144

Der Tod in Wien zeigt viele Facetten. Bis ins 18. Jahrhundert hinein waren Kirchengrüfte die bevorzugte Bestattungsstätte für all jene, die es sich leisten konnten.

Der Wiener Historiker Oskar Terš stellt die mitten in Wien gelegene, gleichwohl kaum bekannte Michaelergruft vor. Sie beherbergt eine besonders hohe Zahl von Mumien und überschreitet in ihrer Ausdehnung sogar den Grundriss des zugehörigen Gotteshauses.

Die Wiener Michaelergruft

Sargbemalung

Wenn Wientouristen am Ende des Kohlmarktes vor dem Michaelertor, dem Eingang in die ehemalige Residenz der Habsburger, stehen und ihre von Handysticks gehaltenen Smartphones wegen eines Selfies anlächeln, ist wohl den wenigsten von ihnen bewusst, dass nur ein paar Meter schräg unter ihnen mehr als zweihundertfünfzig Leichname liegen, denen das Lächeln schon vor langer Zeit erfroren ist. Und die während zweier geführter Touren pro Tag besichtigt werden können.

Zur Geschichte von Feuerbestattung und Krematoriumsbau in Wien

Krematorium

In Österreich führte die Feuerbestattung erst relativ spät, nämlich nach dem Ersten Weltkrieg, zu einem Krematoriumsbau. Dies hing mit dem Einfluss und der Macht der katholischen Kirche zusammen. Dennoch wurde über das Thema auch in Österreich bereits im späten 19. Jahrhundert diskutiert. Als in Dresden die Probeverbrennung eines toten Tieres durchgeführt wurde, nahmen daran auch der Wiener Stadtphysikus und ein Beamter des Wiener Bauamtes teil und berichteten positiv darüber.

Der Friedhof der Namenlosen an der Donau in Wien

Eingang

Die Geschichte des Wiener Friedhofs der Namenlosen ist eigentlich die Geschichte zweier unterschiedlicher Anlagen und reicht bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Diese Geschichte ist durchaus wechselvoll: Die erste Anlage – auch als Alter Friedhof der Namenlosen bezeichnet – ging aus der Bestattung einer unbekannten ertrunkenen Person im Jahr 1840 hervor.

Die Kindereuthanasie "Am Spiegelgrund"

ALTERNATIVTEXT

Im Jahr 1907 wurde die niederösterreichische Landes-Heil- und Pflegeanstalt für Geistes- und Nervenkranke "Am Steinhof" – das heutige Otto Wagner-Spital – errichtet, um dem stetigen Bevölkerungswachstum in Wien und den daraus entstehenden Unterbringungsmöglichkeiten gerecht zu werden. Es war damals die größte und modernste Heil- und Pflegeanstalt Europas, mit einer Gesamtkapazität von 2.200 Betten.

Europäische Friedhofskonferenz und Allerheiligentag in Murcia (Spanien)

Blumenschmuck

Am 30. und 31. Oktober 2018 fand in Murcia eine internationale Konferenz zur europäischen Friedhofskultur statt. Sie wurde veranstaltet von der Universität Murcia (Philosophische Fakultät, Zentrum für Europa-Studien), der Stadt Murcia und der Anthropologischen Gesellschaft Murcia (SOMA). Organisatoren waren Klaus Schriewer und Pedro Martinez Cavero von der Universität Murcia. Konkreter Anlass für die Konferenz waren Bestrebungen, den Cementerio Nuestro Padre Jesús als bedeutendsten Friedhof der spanischen Universitätsstadt im Kontext europäischer Friedhofskultur zu würdigen.

Transmortale IX: Neue Forschungen zum Thema Tod

Veranstaltet vom Arbeitskreis transmortale IX des Museums für Sepulkralkultur und der Universität Hamburg (Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie). Wie die vorangegangenen Veranstaltungen bietet die transmortale IX am 16. März 2019 Wissenschaftler*innen die Möglichkeit, neue Forschungsperspektiven in Kurzreferaten vorzustellen und in einer größeren Runde zu diskutieren.

Gedenkstätte für Grasbrook-Unglück 1909 auf dem Ohlsdorfer Friedhof restauriert

Gedenkstaette 2018

40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Gasnetz Hamburg GmbH haben an sechs Arbeitstagen eine historische Gedenkstätte auf dem Ohlsdorfer Friedhof freigelegt und in ihren Originalzustand zurückversetzt. Hintergrund dieser Aktion ist der 109. Jahrestag eines folgenschweren Unglückes in der damaligen Hamburger Gasanstalt auf dem Großen Grasbrook. Im Jahr 1909 waren dabei 20 Menschen ums Leben gekommen

Trauerkultur auf Kreta – ein Überblick

Ikarus

Mit 8.000 Jahren Geschichte ist die südlichste, größte Insel Griechenlands Kreta reich an Sagen. Mit ihr verbunden wird die Geburt des griechischen Göttervaters Zeus, auch seine erste sterbliche Liebschaft: Die dorthin entführte phönizische Königstochter Europa zeugte mit ihm ihren Sohn Minos und so auch das Herrschergeschlecht des Minoer. Kreta hat andererseits viele Herrschaften gekannt – auch römisch, byzantinisch, arabisch, venezianisch, osmanisch, deutsch.

Mitten im Leben – Die Friedhöfe von Saint Barthélemy (Antillen)

Friedhofstor

Die Antilleninsel Saint Barthélemy präsentiert sich am Ende der Regenzeit in kräftigen Farben, aufgeräumt und richtig gut gelaunt. Ein Jahr nach Hurrikan Irma hat sich die Natur erholt, die großen Infrastruktureinrichtungen sind wiederhergestellt, überall auf der Insel wird unermüdlich gebaut und renoviert und nur wenige Stellen erinnern noch an die Schäden und Verwüstungen, die Irma in der Nacht vom 5. September 2017 hinterlassen hatte.