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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

75 Jahre Krematorium Salzburg: Feierliche Neueröffnung nach Umbau

Auf den Tag genau 75 Jahre nach Eröffnung des Krematoriums Salzburg, am 8. November 2006, luden die städtische Friedhofsverwaltung und der "Wiener Verein" als Eigentümer der Anlage zur feerlichen Neueröffnung ein.

Nach rund 18-monatiger Bauzeit hat die so genannte "Feuerhalle" würdevolle Abschiedsräume und neueste Technologie erhalten. "Mit dem neuen Krematorium", so berichtet der für die Salzburger städtischen Friedhöfe zuständige Stellvertreter des Bürgermeisters, Harry Preuner, "verfügt die Stadt Salzburg im internationalen Vergleich über eine der modernsten Anlagen."

Krematorium Salzburg
Das Krematorium Salzburg (Foto: Hochwarter)

Die ursprüngliche Einweihung des Salzburger Krematoriums hatte am 8. November 1931 stattgefunden. Errichtet vom Feuerbestattungsverein "Die Flamme" – dem Vorläufer des "Wiener Vereins" – nach Plänen von Eduard Wiedenmann, handelt es sich um einen sachlich-funktionalen Bau. Heute wie damals zeigt sich die Stufenpyramide des Gebäudes umgeben von altem Baumbestand vor der eindrucksvollen Kulisse des Untersbergs. In Salzburg ist der Anteil der Einäscherungen an den Gesamtbestattungen inzwischen auf zwei Drittel gestiegen – was für eine katholische Region besonders bemerkenswert ist, da die katholische Kirche erst Mitte der 1960er-Jahre das Verbot von Feuerbestattungen aufgehoben hatte.

Feierhalle Salzburg
Feierhalle im Krematorium Salzburg (Foto: Hochwarter)

Ziel der Umbauarbeiten war die Schaffung einer Atmosphäre, die ein pietätvolles, gefühlvolles Abschiednehmen ermöglicht. So wurden Stufen in der Abschiedshalle entfernt, damit der Abschied am Sarg beziehungsweise der direkte Kontakt zum Sarg möglich wird. Ein neues Lichtarrangement sowie Wandteppiche tragen zu einer angemessenen, freundlichen Atmosphäre bei. Im Anbau gibt es einen besonderen Raum für den familiären Abschied sowie einen Besprechungsraum für den Pfarrer. Größere Eingriffe an Fassade und an den Gebäudeproportionen durften wegen des Denkschmalschutz-Status nicht durchgeführt werden. Jedoch erhielt die Fassade – in Rücksprache mit dem Denkmalamt – wieder das Original-Ziegelrosa von 1931 als Anstrich.

Anm. d. Red.: Der obige Text sowie die Abbildungen basieren auf Material, das uns der Leiter des Salzburger Krematoriums, Dipl.-Ing. Kurt Hochwarter, freundlicherweise zur Verfügung stellte.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Otto Linne der Reformer (Mai 2007).
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