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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Marcus Caelius und sein Grabstein – eine Ausstellung

Der Grabstein entstand im Jahr 10 nach Christus, wurde 1638 am Fürstenberg zwischen Xanten und Birten am Niederrhein, eingefügt in eine Klostermauer, entdeckt und kam im 17. Jahrhundert in den Besitz des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm.

Seit 1820 ist er Eigentum des jetzigen LandesMuseums Bonn des Landschaftsverbandes Rheinland. Es handelt sich um das älteste römische Grabrelief im Rheinland.

M. Caelius
Grabstein des Marcus Caelius

Mit seiner Inschrift ist der Grabstein des Zenturio Marcus Caelius ein verlässlicher (einziger?) Zeuge der Varusschlacht im Jahr 09, denn "er starb im Krieg des Varus", dessen verheerende Niederlage in der europäischen Geschichte einen Wendepunkt darstellt. Mit Zenturio bezeichnete man den römischen Befehlshaber einer Hundertschaft, mithin einen Hauptmann. Anlässlich des 2000-Jahres-Jubiläums der Varusschlacht zeigt das Landesmuseum eine Sonderausstellung, in der der Zenturio im Mittelpunkt steht. Die detailreichen Bildszenen und die Inschrift des Grabsteins werfen Schlaglichter auf die Welt, in der Marcus Caelius lebte. Es wird den Fragen nachgegangen: Waren römische Grabsteine grau oder farbig? Welche Besonderheiten zeigt die Ausrüstung des Marcus Caelius? War der Zenturio mit 53 Jahren ein Greis? Welche Rolle spielte sein Grabstein für die Nachwelt? Nach der überaus gut besuchten Ausstellung im LVR-Römer-Museum in Xanten wird diese sehr zu empfehlende archäologische Sonderausstellung vom 24.09.2009 bis 21.01.2010 auch im LVR-LandesMuseum Bonn zu sehen sein.

(Auszug aus einer Veröffentlichung des LVR Landschaftsverbandes Rheinland)

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Neuzeitliche Gruftanlagen (November 2009).
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