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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Drei Grabsteine für das Museum Friedhof Ohlsdorf

Seit kurzem stehen im Außenbereich des Friedhofsmuseums Ohlsdorf drei weitere Grabmale.

Sie sind vom Denkmalschutzamt als erhaltenswerte Einzelgrabmale eingestuft. Nur zwei von ihnen sind im Katalogband "Der Hamburger Hauptfriedhof Ohlsdorf" verzeichnet. Sie sind zeittypische Beispiele, die in ihrem Aufbau und ihrer Gestaltung noch von der Grabmalreform der 1920er Jahre beeinflusst sind. Es handelt sich um die Grabmale für:

Lore Hollenbach (1920-1942), ehemalige Lage Bq 69, 149. In der oberen Hälfte einer flachbogigen Stele aus Marmor ist in einem quadratischem Spiegel das Relief eines tanzenden Mädchens in weitem Rock und Hut herausgearbeitet.

Agnes Piel (1904-1933), ehemalige Lage W 11, 249. Im oberen Abschluss einer Stele aus Marmor sitzt eine Frauenfigur mit ausgebreiteten Armen, umfangen von einem weiten Überwurf, im Schoß ein nacktes Kleinkind in gleicher Haltung, an eine Madonnendarstellung erinnernd. Die Schrift darunter ist in erhabener Antiqua ausgeführt. Die Stele ist gekennzeichnet mit "OW Oskar Witt, Hamburg".

Hilde Spohr (1933-1936), ehemalige Lage W 11, 253. Sandsteinstele mit plastisch herausgearbeitetem Oberkörper eines Kleinkindes, die oben einen dachartigen Abschluss aufweist.

Drei neue Grabsteine
Die drei neuen Grabsteine in Außenbereich des Friedhofsmuseums
Foto: P. Schulze

Nachdenklich macht die Tatsache, dass das erhaltenswerte Grabmal Hollenbach nach Ablauf der Ruhefrist geräumt und durch Zufall auf dem Lager eines Steinmetz aufgefunden wurde. Einst gehörte zu der Grabstätte noch ein Kissenstein mit dem Medaillonrelief des Porträts von Hermann Hollenbach (1919-1943) in Uniform und mit Stahlhelm. Der Förderkreis beabsichtigt, in der begonnenen Reihung weitere zeittypische Grabmale mit Frauendarstellungen museal aufzustellen.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Friedhofsführer (August 2009).
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