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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Feuerbestattung, Sozialdemokratie und Geschichte: Bestattungskultur als Reformprojekt der SPD im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert

Feuerbestattung und Fortschrittsidee

Innerhalb der Bestattungs- und Trauerkultur entfaltete die Sozialdemokratie im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert sowohl spezifische kulturelle Muster als auch soziale Organisationsformen. In diesem Zusammenhang übte die gerade eingeführte moderne Feuerbestattung katalysatorische Wirkung aus. Sie wurde zur programmatischen Bestattungsform der Sozialdemokratie, weil sich mit ihr politisches, gesellschaftliches und kulturelles Fortschrittsdenken manifestieren ließ. Sie wurde durch sozialdemokratisch-gewerkschaftlich orientierte Feuerbestattungskassen als solidarisch verstandene Organisationsform systematisch gefördert. Dies wurde als Gegenentwurf zu bürgerlich-christlichen Bestattungstraditionen betrachtet, was sich auf drei Ebenen dokumentieren lässt: 1. mit der Einäscherung im Krematorium als rationales, technisch-modernes und nicht zuletzt kirchenfernes "Fortschritts"-Projekt, 2. mit der genossenschaftsähnlichen Organisation sozialdemokratischer Bestattungskultur, 3. mit der politischen Symbolik von Trauerfeiern und Beisetzungsorten.

Bemerkenswert ist dabei, dass die Einführung der technischen Feuerbestattung im späten 19. Jahrhundert zunächst eine genuin bürgerliche Angelegenheit war. Die Protagonisten dieser Bewegung entstammten in der Regel aufgeklärt-reformorientierten, säkularisierten bürgerlichen Kreisen mit typischerweise naturwissenschaftlich-technisch orientierten Professionen. Die Sozialdemokratie knüpfte einerseits und zunächst relativ bruchlos an diese Innovation an. Später, im frühen 20. Jahrhundert, schuf sie mit den genossenschaftlichen Feuerbestattungskassen – sozialpolitisch motiviert – eine solidarische Organisation der Feuerbestattung. In der politischen Instrumentalisierung von Trauerfeiern und der symbolischen Ausformung von Beisetzungsplätzen zu Erinnerungsorten zeigten sich darüber hinaus neue Muster materieller Kultur. Knapp zusammengefasst lässt sich feststellen, dass die Sozialdemokratie die zunächst im späten 19. Jahrhundert als Projekt der bürgerlichen Moderne eingeführte Feuerbestattung sozial und politisch umfunktionierte und als fortschrittliches Reformprojekt verstand. Sowohl aufgeklärt-bürgerliches als auch sozialdemokratisches Fortschritts- und Reformverständnis wurden bei den Praktiken der Feuerbestattung miteinander verklammert – inhaltlich-programmatisch als auch in individuellen Repräsentanten. Solche Vorstellungen verkörperten beispielsweise einzelne, heute nicht mehr unbedingt bekannte Protagonisten der bürgerlichen Feuerbestattungsbewegung, wie der Dresdener Mediziner Friedrich Küchenmeister, im späten 19. Jahrhundert. Ähnliches gilt mit August Bebel auch für einen der berühmtesten Sozialdemokraten, der sich schon zu Lebzeiten eine Einäscherung nach seinem Tod ausbedungen hatte.

Sozial- und mentalitätsgeschichtlicher Hintergrund war jeweils die Vorstellung eines segensreichen Wirkens von Technik und Wissenschaft im Kontext einer allgemeinen Fortschrittseuphorie, die sich in der Zeit von Kaiserreich und wilhelminischer Gesellschaft ausbreitete.1 Die Idee der technischen Feuerbestattung – im Sinne einer Bestattungsreform – war ein zwar kleines, aber mit erheblicher gesellschaftlicher Sprengkraft versehenes Element dieser Mentalität, weil sie einen Gegenentwurf zu der von emotionalem Pathos und gesellschaftlichen Repräsentationsstreben geprägten bürgerlich-christlichen Trauerkultur des 19. Jahrhunderts bot.2

Zur Geschichte der modernen Feuerbestattung

Der Begriff "Feuerbestattung" kam Mitte der 1870er-Jahre auf und ersetzte das zuvor übliche Wort "Leichenverbrennung". Der Leipziger Mediziner Karl Heinrich Reclam schrieb sich selbst den Begriff zu: "Seit ich im Mai 1874 (in Nr. 19 der 'Gartenlaube') zum ersten Male das Wort 'die Feuerbestattung' niedergeschrieben, ist dasselbe zum technischen Ausdruck für die Sache geworden."3 Reclam engagierte sich in besonderem Maße für die Einführung der modernen Feuerbestattung. Zusammen mit dem Leipziger Anatom Carl Ernst Bock und dem bereits erwähnten Friedrich Küchenmeister zählte er zu den Meinungsführern einer sozialpolitisch orientierten öffentlichen Gesundheitspflege, zu der auch das hygienisch motivierte Engagement für die Ablösung der Erd- durch die Feuerbestattung zählte.4

Blicken wir kurz zurück in die Geschichte. Mit Ausbreitung des Christentums war die aus der Antike bekannte Leichenverbrennung verdrängt und nur das Begraben des Leichnams anerkannt worden. Einäscherungen wurden als "heidnisch" betrachtet und entsprechend verfolgt. Aber gegen Ende des 18. Jahrhunderts, vor dem Hintergrund von Aufklärung, Revolution und dem neuerwachten Interesse an antiker Kultur, rückte die Feuerbestattung wieder stärker ins gesellschaftliche Blickfeld. Im Jahr 1778 schlug der Jenaer Philosophieprofessor Justus Christian Hennings im Kontext zunehmender hygienischer Probleme auf städtischen Friedhöfen die Einäscherung als rationale Lösung vor. Für die Wiedereinführung der Feuerbestattung plädierte 1792 auch der in Hamburg wirkende Kaufmann, Pädagoge und Sozialutopist Franz Heinrich Ziegenhagen.5 Einige Jahrzehnte später, im Jahr 1849, hielt der Sprach- und Altertumsforscher Jacob Grimm einen Vortrag vor der Berliner Akademie der Wissenschaften, in dem er die ästhetischen Vorzüge der Feuerbestattung unterstrich.6 Mitte der 1850er Jahre entwarf der Botaniker, Arzt und Medizinschriftsteller Hermann Richter, Vorkämpfer für eine Medizinalreform, einen der ersten, allerdings noch nicht praxistauglichen Verbrennungsapparate.7

Ihren praktischen Durchbruch schaffte die moderne Feuerbestattung jedoch erst im späten 19. Jahrhundert, dem Zeitalter von Hochindustrialisierung und Urbanisierung. Im Hintergrund stand ein in sich verwobenes Faktorenbündel aus städtischem Bevölkerungswachstum, Raumnot bei weiter steigender Sensibilität für hygienische Probleme und technischem Fortschritt. Allgemeine Säkularisierungs- und Verwissenschaftlichungsprozesse beförderten die Angelegenheit jenseits aller bisher bekannten idealistischen Ideen und Projekte. Vor allem Mediziner und Hygieniker propagierten die Feuerbestattung nun immer stärker als modern-fortschrittliche Alternative gegenüber dem Erdgrab. Aufgrund des rapiden Bevölkerungswachstums, das sich im Zuge der rasch fortschreitenden Industrialisierung entfaltete, war es vielerorts auf städtischen Begräbnisplätzen zu Raumproblemen gekommen. Hier bot sich mit der Feuerbestattung eine platzsparende und hygienisch einwandfreie Lösung an. Gesellschaftlich erwies sich die Forderung nach dem Krematoriumsbau als Ausdruck jener pragmatisch-rationalen Einstellung zum Tod, wie sie vor allem von den genannten Berufsgruppen, zudem beispielhaft von technischen Berufen (Ingenieuren) sowie Kaufleuten vertreten wurde. Ebenso wie verbesserte städtische Hygiene als Zeichen allgemeinen Fortschritts gedeutet wurde, verstanden sich diese „Krematisten“ als zukunftsorientiert und sahen sich auf neuestem Stand wissenschaftlicher und technischer Erkenntnisse. Entsprechend oft verwendeten sie Begriffe wie "Fortschritt", "Zivilisation", "Vernunft" und "Wissenschaft".

Umgekehrt wurde die angestrebte Übergabe des Leichnams an einen technisch-industriellen Verbrennungsapparat von konservativen Kreisen mit großem publizistischen Aufwand bekämpft. Insbesondere die Kirchen agierten gegen die Bestattungsreform. 1885 verbot der altpreußische Evangelische Oberkirchenrat die Beteiligung von Geistlichen an einer Feuerbestattung – jedoch zeigten einzelne Landeskirchen im Deutschen Reich auch eine liberalere Haltung. Die römisch-katholische Kirche erließ 1886 ein Verbot der Feuerbestattung (das bis zum 1962 einberufenen Zweiten Vatikanischen Konzil bestehen blieb). Neben der grundsätzlichen Verteidigung von liturgischen und Glaubens-Traditionen spielte hier auch die Furcht der Kirchen eine Rolle, weiter an gesellschaftlichem Einfluss zu verlieren – und das gerade auf einem ihrer klassischen Betätigungsfelder: dem Bestattungswesen.8

Gleichwohl gewann die Feuerbestattung zunehmend an Boden. In deutschen Städten entstanden ab den 1870er-Jahren zahlreiche lokale Feuerbestattungsvereine. Die ersten deutschen Krematorien wurden anschließend in Gotha (1878), Heidelberg (1891) und Hamburg (1892) errichtet, zahlreiche weitere folgten noch vor dem Ersten Weltkrieg. Die meisten frühen Krematorien waren architektonisch vom Stilpluralismus des Historismus geprägt, erst im frühen 20. Jahrhundert entstanden moderne Bauwerke, etwa 1911 das von dem Reformarchitekten Fritz Schumacher entworfene Krematorium mit Aschenbeisetzungsanlage in Dresden-Tolkewitz.9

Auch international breitete sich die Idee der modernen Feuerbestattung rasch aus. Sie wurde zu einem typischen Projekt sich als fortschrittlich verstehender Industriegesellschaften. Im Jahr 1874 publizierte der britischen Mediziner Henry Thompson unter dem Titel "Cremation: The treatment of the body after Death" eine aufsehenerregende Schrift, die die hygienischen Vorzügen der Feuerbestattung akzentuierte und auch in den USA rezipiert wurde.10 Im gleichen Jahr gründete Thompson auch die "Cremation Society of England". Der Beginn der US- Feuerbestattungsbewegung lässt sich mit der Gründung der "New York Cremation Society" im Jahr 1874 datieren.11

Damit sind wir bei der Einäscherungstechnik und den Krematorien, denn eine Verbrennung im offenen Feuer kam nicht in Frage. Vielerorts wurde eine in Deutschland entwickelte Technologie verwendet. In der Siemensschen Glasfabrik in Dresden fand am 9. Oktober 1874 die weltweite erste Einäscherung in geschlossenem Ofen statt. Zuvor hatte Friedrich Siemens im Auftrag des Dresdener "Krematisten" Friedrich Küchenmeister einen Verbrennungsofen konstruiert, der nach dem so genannten Regenerativ-Verfahren arbeitete. Die Anlage basierte auf dem von Siemens bereits 1856 entwickelten Regenerativ-Schmelzofen mit Gasbefeuerung.12

Die Feuerbestattung brachte nicht nur neue Technik, sondern auch neue Formen der Trauerkultur und Beisetzungsformen hervor. Insgesamt kann man von einer Miniaturisierung, Entkirchlichung und Demokratisierung der Bestattungskultur sprechen. Die zeremoniellen Elemente wurden durch die Feuerbestattung reduziert. Die zentrale Feier fand im Krematorium statt, das ja überkonfessionell und nicht an religiöse Traditionen gebunden war. Zugleich hat die Feuerbestattung durch die Aschenbeisetzung auch das Erscheinungsbild der Friedhöfe verändert. Da die Aschenbeisetzung erheblich weniger Raum als Erdgräber benötigt, ermöglicht sie kleindimensionierte und daher preiswerte Grabstätten sowie eine effiziente Ausnutzung der Friedhofsfläche.13

Fast zeitgleich mit der Einführung der modernen Feuerbestattung veränderte sich auch das Bestattungswesen, das sich im späten 19. Jahrhundert einem zunehmenden Professionalisierungsprozeß ausgesetzt sah. Privatwirtschaftliche Bestattungsunternehmen entwickelten sich hier zu entscheidenden Agenten und lösten bisherige Akteure der Totenfürsorge (Kirchenvertreter, Nachbarschaften, Zünfte, Gilden, im katholischen Bereich in besonderer Weise laikale Bruderschaften u.a.) immer mehr ab. Das Aufkommen privatwirtschaftlicher Unternehmer bildete einen wichtigen Faktor der dynamischen Entwicklung im Bestattungswesen und bot neben den vorherrschenden christlichen Traditionen genug Anlass, sozialdemokratische Gegenentwürfe zu starten.14

Auf dem Weg zu einer weltlichen Bestatttungskultur:
Freidenker und Feuerbestattungskassen

Mentalitätsgeschichtlich wurde die Feuerbestattung – nicht zuletzt von ihren Gegnern – als eine weltliche und "materialistische" Angelegenheit verstanden. Zwar war die deutsche Feuerbestattungsbewegung, die publizistisch äußerst rege war, in ihrer überwiegenden Mehrheit nicht explizit gegen die Kirchen ausgerichtet. Gleichwohl gab es auch unter den Feuerbestattungsanhängern anti-kirchliche Strömungen. Den Anfang bildeten jene freigeistigen bzw. -denkerischen Bewegungen, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland entstanden. Sie strebten eine unabhängig vom christlichen Glauben begründete, naturwissenschaftliche Sicht auf Leben und Tod an. Der 1848 eingerichtete Friedhof der Berliner Freireligiösen Gemeinde an der Pappelallee (Prenzlauer Berg) kann als bis heute erhaltener Erinnerungsort für diese Bewegung stehen. Hier wurden auch einige Persönlichkeiten der frühen Berliner Sozialdemokratie beigesetzt, unter anderem Wilhelm Hasenclever.15

Vor allem aber drängten die sich seit dem späten 19. Jahrhundert entfaltende, in Teilen mit dem Freidenkertum verbundene Arbeiterbewegung die christlich geprägten Bestattungstraditionen in die Defensive.16 Mit einiger zeitlicher Verzögerung fanden sowohl Feuerbestattungen wie auch weltliche Bestattungsfeiern innerhalb der Arbeiterbewegung nach 1900 immer mehr Zulauf. Viele Trauerfeiern in den Krematorien waren weltlich – nicht zuletzt auf Grund der anhaltenden kirchlichen Vorbehalte gegenüber der Feuerbestattung. Behindert wurde diese Entwicklung jedoch zunächst noch durch die sehr späte gesetzliche Zulassung der Feuerbestattung in wichtigen deutschen Teilstaaten – vor allem in Preußen, das sie in seinen Grenzen und damit auch in Berlin erst 1911 erlaubte. Einschränkend wirkte auch, dass in der Frühzeit der Feuerbestattung die überwiegende Mehrzahl der Krematorien von (bürgerlichen) Vereinen betrieben wurde und eine breite Kommunalisierung erst später einsetzte.

Nach dem Ersten Weltkrieg verschaffte die ideelle und organisatorische Verbindung von Feuerbestattung und Arbeiterbewegung den Krematorien, die bis dahin in weit überwiegendem Maße von bürgerlichen Kreisen genutzt wurden, einen stark steigenden Zulauf aus den unteren Sozialschichten. Bestattungen waren für die breite Masse in den wirtschaftlichen Krisenzeiten der Weimarer Republik ein großer Kostenfaktor. Hier boten die im Umfeld von Sozialdemokratie und freien Gewerkschaften gegründeten, als Solidargemeinschaft verstandenen Feuerbestattungskassen Abhilfe.

Deren Anfänge datieren in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts.17 Im Jahr 1904 wurde aus der Berliner Freireligiösen Gemeinde heraus der "Sparverein für Freidenker zur Ausführung der Feuerbestattung" gegründet. Seine zunächst wenigen Mitglieder (1910: 39; 1914: 770) betrachteten die Einäscherung – die bis 1911 notgedrungen in anderen deutschen Teilstaaten als Preußen durchgeführt werden musste – als eine betont atheistisch-egalitäre Bestattungsform. Dieser Verein trug nach dem Ersten Weltkrieg nicht wenig zur Popularisierung der Feuerbestattung in den Arbeiterschichten bei. Dies galt erst recht für die aus freigewerkschaftlichen Kreisen heraus 1913 gegründete "Volks-Feuerbestattung V.V.a.G" (V.V.a.G. = "Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit"; ursprünglich hieß er "Volks-Feuerbestattungsverein Groß-Berlin V.V.a.G").

In der "Volks-Feuerbestattung" zeigte sich die programmatische Verknüpfung sozialpolitischer Vorstellungen mit der Feuerbestattungsidee. In einer Festschrift der Berliner Volks-Feuerbestattung hieß es: "Was 1913 geschaffen wurde, war schließlich – das ist ein entscheidender Faktor – nicht irgendein Versicherungsverein. Er hatte wohl die Rechtsform, aber er wurzelte klar und eindeutig in einer Idee, in einem Programm, das ihm den Namen gab: Volks-Feuerbestattungsverein Groß-Berlin. Sein Ziel war die Förderung der Feuerbestattung; seine besondere Aufgabe erblickte er darin, sie allen, auch den sozial schwachen, wirtschaftlich benachteiligen Bevölkerungskreisen zu ermöglichen."18 Gegen geringe monatliche Beiträge gewährte der Verein seinen Mitgliedern eine kostenlose Feuerbestattung. Hier stand also der Grundgedanke der genossenschaftlichen Selbsthilfe im Vordergrund. Damit wurde auch das Bestattungswesen von genossenschaftsähnlichen Organisationsformen beeinflusst, wie sie in anderen Bereichen längst erfolgreich wirkten.19 Sie boten einen Gegenentwurf zu den oben bereits erwähnten traditionellen Institutionen der Totenfürsorge, aber auch zu den sich ausbreitenden privatwirtschaftlichen Bestattungsunternehmen.

Bereits wenige Monate nach der Gründungsversammlung zählte die "Volks-Feuerbestattung" über 1.000 Mitglieder. Die eigentliche Bestattung erfolgte zunächst über gewerkschaftsnahe Bestattungsunternehmer. Berlin verfügte im Gründungsjahr der "Volks-Feuerbestattung" über die beiden Krematorien Gerichtstraße (Wedding, eröffnet 1912) und Baumschulenweg (Treptow, 1913). Ein drittes Berliner Krematorium entstand nach dem Ersten Weltkrieg unter finanzieller Mitwirkung des Volks-Feuerbestattungsvereines 1922 in Wilmersdorf.20

Angesichts der sozialen und wirtschaftlichen Not der Nachkriegsjahre stieg die Mitgliederzahl der Volks-Feuerbestattung nach 1918 rasch an: 1920 auf 49.543, 1921 auf 89.895 und 1922 auf 153.628 Mitglieder. Ab 1921 wurden die Bestattungen in Eigenregie im Sinne eines gemeinwirtschaftlichen Unternehmens durchgeführt. Ein eigener Fuhrpark wurde aufgebaut und mit Sägewerk und Schreinerei die Voraussetzungen für die Sargproduktion geschaffen. Ab 1922 wurden eigene Urnenbereiche auf Friedhöfen angelegt. Ein weiterer entscheidender Schritt in Richtung Expansion wurde 1922 vollzogen, als man die Beschränkung auf Groß-Berlin aufgab und sich in "Volks-Feuerbestattungs-Verein V.V.a.G." umbenannte. Nun entstanden eigene Geschäftsstellen in weiteren Großstädten und anderen Orten mit Krematorium. Dies zahlte sich rasch aus: Ende 1925 hatte der Verein rund 600.000 Mitglieder.

Neue Dienstleistungen waren die Übernahme der Kosten für gesangsmäßige bzw. musikalische Untermalung der Trauerfeier sowie die Mitwirkung eines weltlichen Trauerredners (Sprechers). Überhaupt übernahm die Volks-Feuerbestattung stellenweise die vollständige Abwicklung der Bestattungen: Sargbeschaffung, Totenkleidung, Überführung und Trauerfeier mit Dekoration und musikalischer Untermalung, Grabstelle und Aschenbeisetzung. Die Volks-Feuerbestattung betrieb teils Sargtischlereien und Fuhrbetriebe. Auch der oben erwähnte freidenkerische Feuerbestattungsverein schuf sich eine Organisation, die fast alle Abläufe der Bestattung erledigte (einschließlich Leichenwagen und Sargproduktion).

Das erfolgreiche, sozialreformerische Wirken der Feuerbestattungskassen zeigte sich nicht zuletzt im deutlichen steigenden Anteil der Arbeiter an den Eingeäscherten. Im Leipziger Krematorium etwa lag er in der Zeitspanne von 1924–1926 bereits bei 45,2% (1919–1923: 13,7%).21 Volks-Feuerbestattung, Freidenker-Verein und andere, lokale Feuerbestattungskassen wurden vom nationalsozialistischen Regime ab 1933 unterdrückt.22

Einen Sonderfall in der internationalen Entwicklung bildete Österreich. Wegen des heftigen Widerstandes der katholischen Kirche wurde die Auseinandersetzung um die Feuerbestattung hier – stärker noch als in Deutschland – zum politischen "Kulturkampf". Ebenfalls früher und stärker als in Deutschland wurde die Feuerbestattungen in Österreich von der Sozialdemokratie propagiert (sowie von den Deutsch-Freisinnigen). Im Jahr 1885 wurde in Wien der Verein "Die Flamme" gegründet, der später als reiner Arbeiter-Feuerbestattungsverein weitergeführt wurde.23 Auf Grund des hartnäckigen Widerstandes von katholischer Kirche und Staatsregierung konnte in Österreich erst am 7. Oktober 1921 für Wien erstmals die Genehmigung zum Bau eines Krematoriums erteilt werden. Die erste Verbrennung fand am 17. Januar 1923 statt, obwohl der zuständige christlichsoziale Minister für soziale Verwaltung Richard Schmitz am Tag zuvor den Betrieb des Krematoriums verboten hatte. Als Folge wurde der sozialdemokratische Wiener Bürgermeister Jakob Reumann beim Verfassungsgerichtshof verklagt, der jedoch für die Stadt Wien entschied. Bis heute erinnert ein Gedenkstein auf der Aschenbeisetzungsanlage des gegenüber des Zentralfriedhofes gelegenen Krematoriums an Reumann und andere Mitstreiter der österreichischen Feuerbestattungsbewegung.

Sozialdemokratische Erinnerungsorte

Wie diese Wiener Gedenkstätte vor dem Krematorium, die nicht zuletzt an das sozialdemokratisch geprägte "Rote Wien" der Nach-Lueger-Ära erinnert, können auch andere Beisetzungsanlagen jenseits aller individuellen Trauer als soziale und politische "Gedächtnislandschaften" bezeichnet werden. Sie speichern die Biografien, Mentalitäten, Ideologien, Geschlechterbeziehungen, gesellschaftliche Strukturen und politische Hierarchien.

Gedenkstätte
Sozialistenfriedhof Friedrichsfelde. Foto: S. Hadraschek

Ein Beispiel ist der so genannte "Sozialistenfriedhof" in Berlin-Friedrichsfelde. Er wurde am 21. Mai 1881 als "Städtischer Gemeindefriedhof für Berlin", außerhalb der Stadtgrenze liegend, eingeweiht. Bis dahin hatten allein die innerstädtisch liegenden kirchlichen Friedhöfe die Bestattungen aufgenommen. Damit bildete er gesellschaftlich-politisch einen Gegenpol zu den Kirchenfriedhöfen mit ihren teilweise monströsen bürgerlichen Grabstätten. Friedrichsfelde wurde zugleich zum Schauplatz vieler nicht-kirchlicher Trauerfeiern.24 Als im August des Jahres 1900 Wilhelm Liebknecht dort beigesetzt wurde, gab es einen von Zehntausenden gebildeten Trauerzug. In der Leichenhalle traten August Bebel, Paul Singer, Viktor Adler und andere Sozialdemokraten als Trauerredner auf. Nach der Beisetzung von Wilhelm Liebknecht entwickelte sich Friedrichsfelde zum bevorzugten Begräbnisort führender Vertreter der Arbeiterbewegung (Paul Singer, Hugo Haase, Emma Ihrer, Ignaz Auer, Carl Legien und andere). Mit der Bestattung von Karl Liebknecht (1871–1919) und Rosa Luxemburg (1871–1919) sowie weiterer Opfer der politischen Auseinandersetzungen vom Januar 1919 entstand im hinteren Teil des Friedhofs eine Gedenkstätte der KPD und ihrer Anhänger. 1926 wurde in Friedrichsfelde ein von dem damals noch relativ unbekannten Ludwig Mies van der Rohe entworfenes Denkmal, das an Liebknecht, Luxemburg und die anderen Opfer des Januar 1919 erinnerte, eingeweiht. Es wurde 1935 von den Nationalsozialisten zerstört (seit 1983 gibt es an dieser Stelle ein Erinnerungsmal).25

Zu einem besonderen Erinnerungsort ist das Grab von August Bebel auf dem Züricher Sihlfeld-Friedhof geworden (1877 als städtischer Zentralfriedhof eröffnet). Der 73jährige Bebel starb am 13. August 1913 im schweizerischen Passugg (Kanton Graubünden), wo er sich zur Kurierung eines Herzleidens aufgehalten hatte. Nach dem Tod wurde sein Leichnam in das sozialdemokratische "Volkshaus" in Zürich gebracht. Bebel wurde auf eigenen testamentarischen Wunsch hin in Zürich eingeäschert.26 Die dabei entfalteten, dreifach abgestuften Zeremonien – öffentliche Aufbahrung, Trauerzug zum Krematorium, Bestattungsfeier am und Einäscherung im Krematorium – entwickelten sich zusammen mit der Aschenbeisetzung zu einem programmatischen Panorama sozialdemokratischer Bestattungskultur kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Das Züricher Volkshaus wurde während der dreitägigen Aufbahrung, so berichtet die Parteipresse, "... in einen herrlichen Palmen- und Lorbeerhain verwandelt."27 Der Leichnam war von roter Farbensymbolik umgeben: " ... überall riesige rote Schleifen mit goldenem Widmungsaufdruck. … Es ist eine gewaltige Symphonie in rot."28

August Bebel verkörperte zu Lebzeiten jene technikeuphorische, säkularisierte Einstellung, die auch der eingangs beschriebenen bürgerlichen Feuerbestattungsbewegung zu eigen war. In seinem 1883 erschienenen Werk "Die Frau und der Sozialismus" beschrieb er sein großes Vertrauen in Wissenschaft und Technik.29 Auch dem Tod stand Bebel nüchtern und unsentimental gegenüber, er sah ihn als nur biologisch zu interpretierendes Ende des Lebens – in ideeller Verwandtschaft zur materialistischen Einstellung vieler Feuerbestattungsanhänger.30 Da August Bebel Fortschritt als einen wesentlichen historischen Faktor betrachtete, erscheint es folgerichtig, daß er sich mit kulturellen Innovationen wie der Feuerbestattung identifizierte. Bebels unverbrüchlicher Glaube an Naturwissenschaft und historischen Fortschritt 31 beruhte auf einer explizit antikirchlichen Auffassung: "... die moderne Kultur ist eine antichristliche Kultur", schrieb er 1884.32

Schluss

Was sich hier in August Bebel verkörperte, lässt sich für die Geschichte der Wechselwirkungen zwischen Sozialdemokratie und Feuerbestattung verallgemeinern. Es war die gegenseitige Befruchtung unterschiedlicher sozialer Milieus in einer fortschritts- und technikeuphorischen Epoche. Die "Fortschrittlichkeit" der als Bestattungs-"Reform" konzipierten, im Kern eine weltliche Bestattungskultur zumindest stark befördernden Feuerbestattung ließ das Krematorium zu einem geeigneten Schauplatz sozialdemokratischer Kultur werden. Spätestens in der Zeit der Weimarer Republik wurde auch der sozialpolitische Aspekt der Feuerbestattung immer manifester. Aber nur wenige Jahre nach ihrer Blütezeit als gesellschaftspolitisches Fortschritts- und Reformprojekt wurden die Krematorien und Einäscherungsöfen zum Ort des Massenmordes und der Massenvernichtung. Unter den Bedingungen der nationalsozialistischen Diktatur offenbarte sich auf geradezu zynische Weise Ambivalenz industrieller Technik. Auch dies gehört zur Geschichte der Feuerbestattung – und ist an anderer Stelle ausführlich analysiert worden.33

1 Als Übersichten Andreas Schulz, Lebenswelt und Kultur des Bürgertums im 19. und 20. Jahrhundert. München 2005; Michael Epkenhans/Andreas von Seggern, Leben im Kaiserreich. Deutschland um 1900, Stuttgart 2007; aus mentalitätshistorischer Sicht immer noch instruktiv Joachim Radkau, Das Zeitalter der Nervosität. Deutschland zwischen Bismarck und Hitler, München, Wien 1998. – Ich danke Dr. Sylvina Zander für die kritische Durchsicht des Aufsatzes.
2 Zur bürgerlichen Trauerkultur vgl. Eckhardt Treichel, Erinnerungskult und Repräsentationsstreben. Begräbniskultur in der bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, in: Dieter Hein, Andreas Schulz (Hrsg.), Bürgerkultur im 19. Jahrhundert, München 1996, S. 289–308; als aufschlussreiche sozial-, kultur- und mentalitätshistorische Fallstudie für die Zeit um 1900 siehe Anna-Maria Götz, Die Trauernde. Weibliche Grabplastik und bürgerliche Trauerkultur, Köln u.a. 2013.
3 Carl Reclam, Neuestes zur Feuerbestattungsfrage, in: Die Gartenlaube 27, 1879, Nr. 3, S. 47–49. Zur Geschichte vgl. als neueren Überblick Norbert Fischer, Die Geschichte der modernen Feuerbestattung und Krematorien, in: Tade M. Spranger u.a. (Hrsg.), Handbuch des Feuerbestattungswesens, München 2014 (Boorberg), S. 15–32; ders.:, Zwischen Trauer und Technik. Eine Kulturgeschichte, Berlin 2002; Douglas J. Davies, Lewis H. Mates (Hrsg.), Encyclopedia of Cremation, Aldershot 2005; in Vorbereitung: Anna-Livia Pfeiffer, Das Ewige im Flüchtigen. Eine Bau- und Zivilisationsgeschichte der Feuerbestattung in der Moderne, Würzburg 2016.
4 Julius Pagel, Reclam, Karl Heinrich, in: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB), Band 53, Leipzig 1907, S. 246.
5 Wilhelm Messerer, Zu extremen Gedanken über Bestattung und Grabmal um 1800, in: Probleme der Kunstwissenschaft. Band I: Kunstgeschichte und Kunsttheorie im 19. Jahrhundert, Berlin 1963, S. 172–195, hier S. 173; Franklin Kopitzsch, Grundzüge einer Sozialgeschichte der Aufklärung in Hamburg und Altona. Hamburg 1990 (2. Aufl.), S. 702.
6 Jacob Grimm, Ueber das verbrennen der leichen, In: ders., Kleinere Schriften, 2. Band: Abhandlungen zur Mythologie und Sittenkunde, Berlin 1865, S. 211–313.
7 Brockhaus‘ Konversationslexikon. Vierzehnte vollständig neu bearbeitete Auflage. Revidierte Jubiläums-Ausgabe. 13. Band. Leipzig, Berlin, Wien 1898, S. 853.
8 Axel Heike-Gmelin, Kremation und Kirche. Die evangelische Resonanz auf die Einführung der Feuerbestattung im 19. Jahrhundert, Berlin 2013.
9 Henning Winter, Die Architektur der Krematorien im Deutschen Reich 1878–1918, Dettelbach 2001; für die Schweiz Ivo Zemp, Die Architektur der Feuerbestattung. Eine Kulturgeschichte der Krematorien in der Schweiz, Baden 2012. – Zu den frühen modernen Bauten zählt Fritz Schumachers Dresdener Krematorium; vgl. 100 Jahre Krematorium und Urnenhain Dresden-Tolkewitz. Beucha/Markkleeberg 2011.
10 Stephen Prothero, Purified by Fire. A History of Cremation in America. Berkeley, Los Angeles, London 2001, S. 15ff.; David Charles Sloane, The last great necessity. Cemeteries in american history, Baltimore, London 1991, S. 143–145; Friedrich Küchenmeister, Die Feuerbestattung, Stuttgart 1875, S. 36-37.
11 Prothero, Cremation, S. 11–12. - Die US-amerikanische Feuerbestattungsbewegung war übrigens nicht zuletzt ein Projekt, die Trauerrituale durch die "Privatisierung" der Asche zu spiritualisieren
12 Zur Geschichte des Siemens‘schen Regenerativofens siehe detailreich Richard Ehrenberg, Die Unternehmungen der Brüder Siemens. Erster Band. Bis zum Jahre 1870, Jena 1906, S. 310-340.
13 Als neueren Überblick vgl. Norbert Fischer, Formen der Aschenbeisetzung – Geschichte und Gegenwart, in: Tade M. Spranger u.a. (Hrsg.), Handbuch des Feuerbestattungswesens, München 2014, S. 288–298.
14 Zur Geschichte des Bestattungswesens in Deutschland vgl. Jeanne E. Rehnig, Todesmutig. Das siebte Werk der Barmherzigkeit, Düsseldorf 2006; als lokale Fallstudie Christine Rädlinger, Der verwaltete Tod. Eine Entwicklungsgeschichte des Münchner Bestattungswesens. München 1996. Zur Totenfürsorge vgl. Markwart Herzog/Norbert Fischer (Hrsg.), Totenfürsorge – Berufsgruppen zwischen Tabu und Faszination. Stuttgart 2003.
15 Zur Geschichte weltlicher Bestattungskultur vgl. Jane Redlin, Weltliche Bestattungen in Deutschland. In: "Kein Jenseits ist, kein Aufersteh’n" – Freireligiöse in der Berliner Kulturgeschichte, Berlin 1998, S. 109–121; über den Zusammenhang von Freireligiösen und Feuerbestattung vgl. Manfred Isemeyer, Freireligiöse und Feuerbestattung, in: "Kein Jenseits ist, kein Aufersteh’n" – Freireligiöse in der Berliner Kulturgeschichte, Berlin 1998 S. 72–90. Zur weiteren Entwicklung vgl. Jane Redlin., Säkulare Totenrituale. Totenehrung, Staatsbegräbnis und private Bestattung in der DDR, Münster u.a. 2009. Zur Propagierung von Feuerbestattung und weltlichen Trauerfeiern in der DDR vgl. auch Felix Robin Schulz, Death in East Germany 1945–1990, Oxford 2013; zur Geschichte der weltlichen Bestattungskultur allgemein vgl. Norbert Fischer, Von Krematisten und Sozialisten – Zur Geschichte weltlicher Bestattungskultur, in: Horst Groschopp (Hrsg.), Humanistische Bestattungskultur. Aschaffenburg 2010, S. 66–78. – Die folgenden Ausführungen basieren teilweise auf Fischer, Technik und Trauer, S. 62–65.
16 Jochen-Christoph Kaiser, Arbeiterbewegung und Religionskritik. Proletarische Freidenkerverbände in Kaiserreich und Weimarer Republik, Stuttgart 1981.
17 Die folgenden Passagen basieren weitgehend auf Fischer, Technik und Trauer, S. 62–65.
18 Walther G. Oschilewski, Vereint nur sind die Schwachen mächtig. Zum 50. Gründungstag des Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit "Volks-Feuerbestattung", Berlin 1963, S. 7.
19 Helmut Faust, Geschichte der Genossenschaftsbewegung, Frankfurt/M. 1977 (3. Aufl.).
20 Oschilewski, Volks-Feuerbestattung, S. 58–61.
21 Ebd., S. 64–66.
22 Oschilewski, Volks-Feuerbestattung, S. 65–66.
23 Paulus Ebner, Der Streit um die Feuerbestattung zwischen katholischer Kirche und Sozialdemokratie. Eine Studie zum Kulturkampf in der Ersten Republik, Diplom-Arbeit, Univ. Wien 1989; als neuere regionale Fallstudie beispielhaft Karin Schneider/Silvia M. Erber, Von der politischen Aktion zur letzten Ruhstätte. Feuerbestattung in Vorarlberg zwischen 1903 und 1938, in: Montfort. Zeitschrift für Geschichte Vorarlbergs, Bd. 2, 2013, S. 31–51.
24 Jochim Hoffmann, Ein Jahrhundert deutscher Sozialistenfriedhof. In: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Band 43, 2001, Heft 3, S. 5–38.
25 Jochim Hoffmann, Ein Jahrhundert deutscher Sozialistenfriedhof. In: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Band 43, 2001, Heft 3, S. 5–38.
26 August Bebel und seine Familie besaßen in Zürich ein Haus und auf dem Friedhof am Sihlfeld eine Familiengrabstätte. – Zur Lebensgeschichte siehe Jürgen Schmidt, August Bebel: Kaiser der Arbeiter. Eine Biografie, Zürich 2013.
27 Hamburger Echo Nr. 191 vom 16.8.1913, S. 2.
28 Hamburger Fremdenblatt Nr. 193 vom 19.8.1913, S. 2.
29 August Bebel, Die Frau und der Sozialismus. Stuttgart 1904 (36. Aufl.), S. 355–363.
30 Victor Adler, Briefwechsel mit August Bebel und Karl Kautsky. Gesammelt und erläutert von Friedrich Adler. Hg. vom Parteivorstand der Sozialistischen Partei Österreichs. Wien 1954, S. 184. D
31 Zu Bebels Fortschrittsglauben vgl. August Bebel, Die Sozialdemokratie im Deutschen Reichstage II. Berlin 1909; hier zitiert nach Helmut Hirsch, August Bebel. Sein Leben in Dokumenten, Reden und Schriften, Köln, Berlin 1968, S. 317.
32 August Bebel, Die Mohamedanisch-Arabische Kulturperiode. Stuttgart 1884, S. 144.
33 Annegret Schüler, Industrie und Holocaust: Topf & Söhne – die Ofenbauer von Auschwitz, Göttingen 2011 (2. Aufl.).

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Bestattungskultur und Politik (Mai 2016).
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